mehrwerk göppingen
ma3 - integrales projekt / wettbewerb e.on
note sehr gut - 1 platz
bestand - unordnung
das bestehende müllheizkraftwerk in göppingen verliert durch eine ungeordnete und zusammengestückelte gebäudestruktur an aussagekraft. alles wirkt eher zufällig und ohne eine übergeordnete struktur, wie man sie sich auch im inneren prozess einer müllverbrennungsanlage vorstellt. vor allem die vielen unterschiedlichen materialien und gebäudevolumen erzielen ein bild der unordnung.
ordnung - sockel
um das konzept des mehrwerkes zu vereinen und ihm einen geordneten und aufgeräumten ausdruck zu verleihen entsteht ein ca. 5 m hoher sockel, aus dem die restlichen gebäudevolumen herauswachsen. gekennzeichnet ist dieser sockel durch einen lasuranstrich des betons bzw eine verglaste struktur, die den sogenannten holzriegel zum schweben bringt.
prozessarchitektur
die zwei unterschiedlichen prozesse des mehrwerkes verlaufen beide linear und kreuzen sich orthogonal im knotenpunkt, der sich im bestehenden großen kesselhaus befindet. hier trifft die technik beider prozesse aufeinender. um diesen aspekt zu unterstreichen erhält das kesselhaus eine größtenteils transparente fassade, welche einblicke in beide prozesse gewährleistet.
konzept - entwurf
der entwurf des projektes "mehrwerk" basiert auf einer allgemeinen neustrukturierung des bestehenden müllheizkraftwerkes in göppingen. um dem kraftwerk und der firma eon ein neues image und einen mehrwert zu verleihen wird die idee eines integrierten pelletwerks umgesetzt. in diesem konzept geht es vor allem darum, die bestehende abwärme des müllheizprozesses direkt zu nutzen, um daraus einen zusätzlichen gewinn zu erzielen. die abwärme wird benutzt um die angelieferten nassspäne zu trocknen und sie im weiteren prozess durch eine umwandlung der wärme in energie zu pellets zu pressen. um die zwei unterschiedlichen konzepte auch in der architektur des müllheizkraftwerkes in göppingen ablesbar zu machen entsteht ein ensemble aus zwei verschiedenen gebäudestrukturen. zum einen der im norden gelegene zum grössten teil bestehende betontrakt, der sinnbildlich für den prozess der müllverbrennung stehen soll. in diesem gebäudeteil befinden sich, wie schon im bestand, die müllanlieferung und- lagerung, sowie die verwaltungstechnischen räume des kraftwerkes. durch die umnutzung des bestehenden kleinen kesselhauses ergeben sich neue flächen für die büros und ein hochlager.
der ehemalige bürotrakt, sowie die auf dem gelände verteilten lager- und technikflächen werden somit in die bestehenden struktur eingefügt. erschlossen wird der umstrukturierte müllverbrennungstrakt durch einen verglasten luftraum im ehemaligen kesselhaus. den zweiten gebäudeteil bildet ein gläserner riegel, welcher durch eine einheitliche holzlamellenstruktur verkleidet wird und von nord-osten nach süd-westen wie durch das bestehende ensemble hindurchgesteckt wirkt. dieser gebäudeteil steht für die neue pelletfirma, welche sich in dem konzept unter dem gemeinsamen namen mehrwerk verkaufen wird.